25.10.2021
Heranwachsende mit Zuwanderungsgeschichte, insbesondere jene mit dunkler Hautfarbe, erfahren Alltagsrassismus. Was das im Einzelnen bedeutet, zeigt eine neue Studie des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI).
Fast zwei von fünf Kindern und Jugendlichen in Deutschland (39%) haben einen Migrationshintergrund, 70% von ihnen haben einen deutschen Pass. Sie gehören zu Deutschland, doch nur 37% würden sich selbst als „Deutsche“ bezeichnen.
Befragt wurden 1.461 Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 19
Jahren, darunter 491 mit Migrationshintergrund. Um die Zusammenhänge
noch tiefergehend zu verstehen, wurden 22 Einzelfallstudien
durchgeführt, in denen Kinder zwischen acht und 12 Jahren von ihren
Erfahrungen und ihrem Erleben von Alltagsrassismus erzählten. Insgesamt
haben sieben von zehn Kindern und Jugendlichen mit
Zuwanderungsgeschichte Alltagsrassismus erfahren mit der Tendenz: Je
dunkler die Hautfarbe, desto höher die Wahrscheinlichkeit, von
Alltagsrassismus betroffen zu sein. Fast alle 6- bis 19-Jährigen mit
dunklerer und dunkler Hautfarbe werden mit Formen von Alltagsrassismus
betroffen. Hier ist dringend mehr Schulung und Sensibilität von
Lehrkräften – aber auch von Schüler*innen – gefragt.
Die wichtigsten Ergebnisse hat die Berliner Landeszentrale für Politische Bildung hier zusammengefasst. Die ganze Studie zum Download findet sich hier.
Maya Götz (Hrsg.). „Wenn Du mich noch einmal ‚braune Schokolade‘
nennst!“ Das Erleben von Alltagsrassismus bei Kindern und Jugendlichen
in Deutschland. IZI, 2021
Kontakt
Internationales Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI)
Rundfunkplatz 1 | 80335 München
Tel.: 089/59 00 429 91
E-Mail: izi@br.de
Web: www.br-online.de
Quelle: www.berlin.de (25.10.2021)