09.05.2018
Die bpb fördert die Entwicklung und Durchführung eines innovativen Veranstaltungsformats für Jugendliche.
In sozialen Medien und im sonstigen Alltag treffen Jugendliche vermehrt
auf Haltungen, die andere aufgrund von Ethnie, Sexualität oder Religion
abwerten. Solche Positionen finden zurzeit vermehrt Raum in der
politischen Öffentlichkeit, abwertende Einstellungen werden immer öfter
als legitime Meinungsäußerung dargestellt. Zwar haben die meisten
Studien gezeigt, dass die Zustimmung zu Einstellungsmustern
gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit grundsätzlich mit dem Alter
ansteigt. Ältere nehmen also im Durchschnitt häufiger abwertende
Haltungen ein als Jüngere. Dennoch sind auch in der Altersgruppe der
16-30-Jährigen relativ hohe Werte beispielweise in den Dimensionen
Rassismus (8 %), Muslimfeindlichkeit (11,2 %), Fremdenfeindlichkeit
(12,1 %), Abwertung von Sinti und Roma (17,1 %), Abwertung wohnungsloser
Menschen (21,3 %) oder Abwertung asylsuchender Menschen (33,5 %)
gemessen worden. Da abwertende Haltungen, die sich im Jugendalter
verfestigen, häufig nicht mehr abgelegt werden, besteht ein Bedarf der
Prävention.
Daher soll ein innovatives Projektformat für Jugendliche
zwischen 16 und 21 Jahren entwickelt und durchgeführt werden. Diese
sollen für Ideologien der Ungleichwertigkeit in ihrem Umfeld
sensibilisiert und argumentativ gestärkt werden, um Widerrede zu leisten
und um eigene Vorstellungen der unveräußerlichen Menschenwürde in
Debatten einbringen zu können und als MultiplikatorInnen in ihren
Peer-Gruppen zu wirken. Das Format soll als Tagung, Tagungsreihe oder
Fortbildung konzipiert sein.
Um eine intensivere Auseinandersetzung und Aufarbeitung dieser
komplexen Themen für die Zielgruppe Jugendliche zu ermöglichen und sich
für Vielfalt, Toleranz und Demokratie einzusetzen, werden Maßnahmen der
politischen Bildung im oben geschilderten Themenfeld gefördert. Eine
Förderung setzt voraus, dass die eingereichten Projekte eine
langfristige Wirkung anstreben und messbare Projektziele benennen.
Das Projekt kann frühestens ab dem 15.08.2018 beginnen und sollte zwölf Monate dauern. Die Zuwendung beträgt mindestens 20.000 € und maximal 60.000 € pro Projekt.
Antragsberechtigt sind Organisationen mit eigener Rechtsfähigkeit. Natürliche Personen sind nicht antragsberechtigt.
Antragsfrist: 15.06.2018 per Post und per E-Mail bei der Bundeszentrale für politische Bildung, Fachbereich Extremismus, Adenauerallee 86, 53113 Bonn / dnfnknwrthbpbd
(Betreff: Ausschreibung Jugendformate) einzureichen. Für die Einhaltung
der Frist ist der Zeitpunkt des Posteingangs bei der Bundeszentrale für
politische Bildung entscheidend.
Die Auswahl der Projekte erfolgt durch einen Projektbeirat. Die Mitteilung über die Bewilligung erfolgt bis zum 13.07.2018.
Das Antragsformular findet sich unter: http://www.bpb.de/partner/foerderung/267959/innovative-konzepte-zur-sensibilisierung-jugendlicher-fuer-diskriminierung?pk_campaign=nl2018-05-09&pk_kwd=267959
Diana Finkenwirth
Bundeszentrale für politische Bildung
Adenauerallee 86
53113 Bonn
Email: dnfnknwrthbpbd
Quelle: Newsletter bpb
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