29.10.2013
Das neue Material zur Geschichte des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs mit dem Titel "Hilfe für jüdische Verfolgte 1941–1945" wird derzeit an alle weiterführenden Schulen in Berlin und Brandenburg ausgeliefert. Die Broschüre wurde vom Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM) und der Gedenkstätte Stille Helden der Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand aus Anlass des Berliner Themenjahres „Zerstörte Vielfalt“ herausgegeben. Einzelexemplare sind bestellbar.
„Die eindrucksvollen Geschichten und Biografien in der Publikation zeigen, wie durch persönlichen Einsatz auch unter den Bedingungen einer Diktatur Menschenleben gerettet werden konnten. Die Auseinandersetzung mit den Geschichten vom Helfen und Retten vermittelt historisches Wissen, regt zur Arbeit mit den Quellen an und bietet viele Ansatzpunkte für die historisch-politische Bildung in der Schule.
Die Arbeitsvorschläge eignen sich sowohl für einen individualisierten als auch einen kooperativen, kompetenzorientierten Unterricht in den Fächern Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung und geben Impulse für die historische Projektarbeit an den Schulen in Berlin und Brandenburg“, so Berlins Bildungssenatorin Sandra Scheeres und Brandenburgs Bildungsministerin Martina Münch.
Die 2008 eröffnete Gedenkstätte Stille Helden in Berlin ist dem Widerstand gegen die Judenverfolgung von 1933 bis 1945 gewidmet. Im Mittelpunkt stehen sowohl Geschichten und Biografien von Jüdinnen und Juden, die sich durch die Flucht in ein Versteck der Deportation in die Vernichtungslager entzogen, als auch ihrer nichtjüdischen Helferinnen und Helfer, ohne deren Einsatz sie kaum überlebt hätten.
Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 20.000 Frauen und Männer den Verfolgten geholfen haben. In Deutschland konnten vermutlich 5.000 Menschen im Versteck überleben, in Berlin etwa 1.700 Personen. Die Beispiele der vielfach als „stille Helden“ bezeichneten Helferinnen und Helfer zeigen, dass es auch im nationalsozialistischen Deutschland Möglichkeiten gab, jüdische Verfolgte zu retten.
Einzelexemplare können per E-Mail beim LISUM unter poststelle@lisum.berlin-brandenburg.de oder bei der Gedenkstätte Stille Helden unter sekretariat@gdw-berlin.de bestellt werden.
Kontakt:
Gedenkstätte Stille Helden
in der Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Rosenthaler Straße 39 | 10178 Berlin
Web: www.gedenkstaette-stille-helden.de
Quelle: Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft vom 28.10.13