"Berliner Zustände" - Schattenbericht 2012 erschienen

17.07.2013

MBR Berlin und apabiz haben den Schattenbericht über Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus im Jahr 2012 in Berlin veröffentlicht. Einen Schwerpunkt bildet das Thema Medien und Rassismus. Print-Exemplare sind bei der MBR Berlin und bei apabiz erhältlich. Die PDF-Version steht zum kostenlosen Download bereit.

Cover des Berliner Schattenberichts 2012Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin (MBR) und das Antifaschistische Pressearchiv und Bildungszentrum Berlin e.V. (apabiz) haben den siebten Mal den Schattenbericht über Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus veröffentlicht. Auf 100 Seiten vereint die Publikation „Berliner Zustände 2012“ 17 Artikel aus insgesamt 12 Projekten. Damit ist die Beteiligung so groß wie noch nie. Der Schwerpunkt der diesjährigen Ausgabe liegt auf dem Thema „Medien und Rassismus“.

„Das fängt schon mit den abwertende Begriffen ‚ausländerfeindlich‘ und ‚fremdenfeindlich‘ an“, sagt MBR-Projektleiterin Bianca Klose. „Wenn es um eine rassistisch motivierte Tat geht, soll man das auch benennen. Wer Opfer rassistischer Gewalt in der Berichterstattung einfach zu ‚Fremden‘ macht, hilft nicht, das Problem zu lösen, sondern verstärkt es.“ Der Schattenbericht 2012 ist daher auch ein Appell an alle Medienschaffenden, sich mit ihrer eigenen Rolle auseinanderzusetzen. Die Medienlandschaft benötigt die Perspektive von betroffenen Menschen, jedoch nicht nur als Befragte, sondern auch als Medienschaffende.

Wie Rassismus in den Medien funktioniert und in der alltäglichen Praxis stattfindet, zeigt in der Publikation Hadija Haruna von der „Initiative Schwarze Menschen in Deutschland“ (ISD) anhand vieler Beispiele. Andrea Wierich von „Amaro Foro e.V.“ beschreibt, wie Medien immer wieder auf rassistische Stereotype zurückgreifen, um die Situation von Menschen aus Rumänien und Bulgarien zu beschreiben.

Ein Blick an die Basis: Projekte berichten aus ihrer täglichen Arbeit

Der zweite Teil der Publikation besteht aus den „Schattenberichten“ engagierter Berliner Projekte. Sie geben einen Überblick zur Bedeutung und Wirkung der rechtsextremen Parteien und Organisationen in Berlin. 

Die MBR analysiert die nachlassende Bedeutung des militanten Neonazi-Netzwerkes „Nationaler Widerstand Berlin“. Das apabiz stellt die Bewegung der „Reichsbürger“ vor, die 2012 mit rassistischen Drohbriefen auf sich aufmerksam machte. Die Opferberatung „ReachOut“ berichtet über die Gewalttaten aus rassistischen, rechtsextremen und antisemitischen Motiven und stellt ihre Jahreschronik vor. Ein Interview mit dem Rabbiner Daniel Alter beleuchtet den Antisemitismus aus Sicht der Jüdischen Gemeinde zu Berlin. Weitere Berichte von Berliner Initiativen stellen unter anderem die Situation der Geflüchteten vor und widmen sich rassistischen Diskriminierungen und Angriffen in der Stadt.

Die „Berliner Zustände 2012“ sind als Printausgabe bei den beteiligten Projekten erhältlich. Als PDF-Datei steht die Publikation hier auf mbr-berlin.de zum kostenlosen Download bereit.


Quelle: Pressemitteilung von MBR Berlin und apabiz vom 10.07.13

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