Nachlese: Das 13. Berliner jugendFORUM im Abgeordnetenhaus

04.12.2013

Am Samstag, dem 30. November war es wieder so weit: Das Berliner Abgeordnetenhaus gehörte einen Tag lang den Jugendlichen der Stadt. 40 Abgeordnete des Berliner Parlaments und aus dem Bundestag hatten sich angekündigt - und die bekamen ordentlich was zu hören von den Jugendlichen und jungen Erwachsenen, den Kindern und Initiativen, die sich auf jugendFORUM trafen, um gemeinsam Position zu beziehen. 480 Teilnehmende mischten das Haus auf - hier sind unsere Eindrücke.

Logo: 13. Berliner jugendFORUM"Kein Mensch ist illegal! Bleiberecht überall!" schallt es an diesem Tag unzählige Male durch den Plenarsaal und das Foyer. Die Teilnehmenden machen ihren Punkt klar. So einfach kann es sein, eine politische Position zu beziehen.

Es ist ein besonderer Moment, als Ali ans Rednerpult im Plenarsaal tritt und davon erzählt, wie ihn die Unterstützung an diesem Tag beeindruckt. Ali lebt seit einigen Wochen auf dem Oranienplatz und protestiert dort gegen drohende Abschiebungen. Er ist aus Mali im Westen Afrikas geflohen und spricht Französisch. Die Übersetzerin sagt den Zuhörenden "Ich freue mich, Eure Unterstützung zu sehen. Ihr werdet für Veränderungen sorgen." - und wieder setzt das Plenum an: "Bleiberecht überall!" Die Abgeordneten, die den Nachmittag im Abgeordnetenhaus verbringen, scheinen beeindruckt.

Volles Haus beim jugendFORUM 2013.Neben dem Bleiberecht ist die Wohnungssituation in eines der präsentesten Themen. Die Performance "Wohnwut" von Jugendlichen aus der Schlesischen 27 irritiert und verstört - genauso wie die Mietpreisentwicklung in einigen Kiezen in der Innenstadt.

Auf der großen Treppe, direkt zwischen dem Stand des Jugend-Demokratiefonds und dem Empfangstresen des wannseeFORUMs, das wieder die Koordination des Events stemmt, liegen, robben, tanzen und fallen die Schauspielerinnen und Schauspieler. Manchmal nimmt man sie kaum wahr, weil sie stillstehen. Im nächsten Moment geht ein Geschrei und Getöse los, das aufrüttelt. Und wenn niemand zuhört, besetzen sie einfach unsere Video-Box, mit der wir an diesem Tag jugendliche Meinungen einfangen wollten. Das hat dann auch geklappt - dazu später mehr! 

König*innen im Parlament

Jana aus dem jugendnetz-Team auf dem Thron von jugendnetz-berlinDirekt gegenüber haben sich die Kolleg_innen von jugendnetz-berlin positioniert. Im Parlament kurzerhand die Monarchie einzuführen - das ist mutig. Aber alles halb so wild - unter dem Motto "Wenn ich König*in von Deutschland wäre" dürfen Kinder und Jugendliche den Gedanken und Wünschen freien Lauf lassen - auf den Fotos und den Stellwänden wird so deutlich, was sie umtreibt und welche Themen sie beschäftigen. Die Nachlese zur Aktion findet Ihr hier auf jugendnetz-berlin.de.

Mit all diesen Eindrücken sind wir noch nicht einmal zum Kern des Events vorgedrungen: Natürlich wird an diesem Tag auch in acht Diskussionsgruppen gearbeitet. Jugendliche und Abgeordnete diskutieren sich im Beisein von jungen Moderator_innen und Themenpartner_innen die Köpfe heiß. Die acht Themen waren in monatelanger Netzwerkarbeit von jungen Initiativen aus Berlin vorbereitet worden. Im Abschlussplenum schließlich zeigen sich die Ergebnisse der Diskussionsgruppen und auch der Workshops, die das Rahmenprogramm des Tages bildeten. Es gibt Einladungen an die Jugendlichen in Ausschüsse und zu Nachfolgegesprächen. Abgeordnete rappen mit den Kids. Das Plenum tanzt zu One Billion Rising. Sag noch einer, Jugendliche setzten sich nicht mit Politik auseinander. 

Netzlese:


Text: Frank Segert / stark-gemacht.de / CC-BY-SA
Fotos oben: jugendnetz-berlin.de
Fotos unten: Frank Segert / stark-gemacht.de / CC-BY-SA

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