Förderentscheidungen der Kinder- und Jugendjury in Tempelhof-Schöneberg getroffen

16.05.2013

Über die Mittel aus dem bezirklichen Aktionsfonds in Tempelhof-Schöneberg entscheidet die Kinder- und Jugendjury des Bezirks. Organisiert durch das Kinder- und Jugendparlaments Tempelhof-Schöneberg, tagten kürzlich gleich mehrere Regionaljurys jeweils über mehrere Tage lang. An dieser Stelle veröffentlichen wir die Berichte der Teilnehmenden und die Förderentscheidungen!

Logo der Kinder- und Jugendjury im Bezirk Tempelhof-SchönebergKinder und Jugendliche sollen Demokratie erleben und gestalten können. Durch ihre eigene und direkte Beteiligung erlernen und vertiefen sie ihre Fähigkeiten Demokratie zu leben und die Gesellschaft aktiv mitzugestalten. Dazu müssen Werte, Regeln und Abläufe von Demokratie und Partizipation lebendig vermittelt werden. Partizipation wird am besten durch das eigene Handeln, Erproben und Erleben erlernt.

Im Rahmen des Jugenddemokratiefonds Berlin haben die Fach-AG Beteiligung und das Kinder- und Jugendparlament in Tempelhof-Schöneberg deshalb die Jugendjury 2013 organisiert. Zusammen mit den in den Regionen ansässigen Freizeiteinrichtungen, Schulen und Netzwerken wurden drei Regionaljurys gebildet. Hier berichten die Teilnehmenden aus Tempelhof-Mariendorf und Lichtenrade-Marienfelde von ihren Erlebnissen und der Entscheidungsfindung. Kinder und Jugendliche aus der Region Schöneberg-Friedenau können ihre Projektideen noch bis zum 29. Mai einreichen. Alle Infos dazu gibt es auf www.kjp-ts.de.

Jugendjury in Tempelhof-Mariendorf

vom 25. bis 28. März 2013
Ein Projekt der Regionen Tempelhof und Mariendorf

In vier abwechslungsreichen Tagen mit viel inhaltlicher Arbeit, Spiel und Spaß bildeten im JHE Bungalow rund 20 Kinder eine Fachjury und diskutierten über Projekte und Anschaffungen, die den Bezirk nachhaltig verändern könnten.

Nach einem allmorgendlichen gemütlich-familiären Brunch an der großen Tafel im Bungalow, wurde in mehreren Kleingruppen gearbeitet, betreut von Mitarbeitern von JFH Bungalow, Kinder- und Jugendparlament, KiJuM, Schülerclub „Villa“ der Rudolf-Hildebrand-Grundschule und dem Kinderbauernhof der Ufa-Fabrik (beide NUSZ). Nachdem alle Fragen zum Projekt geklärt waren, fingen wir an, Probleme und Mängel in den Regionen zu besprechen, warfen Ideen, von ganz klein bis utopisch, in den Raum und machten viele Mind-Maps, um alles festzuhalten.

Nach dieser anstrengenden Arbeitsphase ging es dann erst richtig los und wir durchforsteten in drei großen Kiezspaziergängen ganz Tempelhof-Mariendorf und begutachteten und bewerteten die gesammelten Problemstellen. Im Anschluss übernahm eine kleine Expertengruppe die Online-Recherche über eventuelle Anschaffungen und die Umsetzbarkeit diverser Vorschläge.

Die Jugendjury 2013 Tempelhof-MariendorfDen krönenden Abschluss bildete die Abstimmung der Kinder- und Jugendjury über die Projektvorschläge und entschädigte alle für die Arbeit und Strapazen der letzten Tage.

Tempelhof Mariendorf darf sich jetzt auf zwei Fußballtore für die Rudolf-Hildebrand-Grundschule, ein Verkehrsschild vor den Kitas am Mariendorfer Damm, ein Kurzfilmprojekt in den Sommerferien, eine Schaukel auf dem UFA-Bauernhof und ein Graffiti-Projekt im Ringpark freuen, alles bestimmt und geplant von den Kindern der Jury!

Weitere Ideen und Anträge werden über das Kinder- und Jugendparlament an die entsprechenden Ausschüsse weiter geleitet, hier unter anderem der Antrag für die Säuberung und Renovierung des Hexen-Spielplatzes in der Friedrich-Karl-Straße, die Ziehung eines Zaunes zwischen Fußballplatz und Skate-Anlage und die Errichtung von Wasserspendern auf Schulhöfen.

Hier haben wir den Bericht zum Download bereitgestellt.

Jugendjury in Lichtenrade-Marienfelde

vom 2. bis 5. April 2013
Ein Projekt der Regionen Lichtenrade und Marienfelde

Beteiligte: Kinderetage, G-Haus, Jugendcafé am Dorfteich, 3D Medienhaus, Kinder- und Jugendhaus der ev. Kirchengemeinde Lichtenrade, Jugendkeller Finchleystraße, Kick-Projekt, haus of fun, LortzingClub
Fördersumme: 4000€ wurden im Rahmen der Jugendjury am 5. April 2013 vergeben

„Am Dienstag nach Ostern haben wir uns alle um 11 Uhr im LortzingClub getroffen. Wir alle, das waren viele Kinder aus unterschiedlichen Einrichtungen aus Lichtenrade und Marienfelde. Jedenfalls waren wir so um die 65 Kinder und Jugendliche!

Zuerst wurden wir alle begrüßt und es wurde noch einmal erklärt, worum es in dieser Woche gehen soll. Wir sollten uns nämlich in Gruppen gute Projekte ausdenken und für die Umsetzung sollten wir insgesamt 4000,-€ bekommen. Und wer das Geld bekommt und wie viel, darüber entscheidet eine Jury, die aus Jugendlichen besteht. Die Erwachsenen dürfen da gar nicht mitreden. Das ist schon klasse.

Jedenfalls sollten wir am Mittwoch und Donnerstag Ausflüge durch Lichtenrade und Marienfelde machen, andere Einrichtungen besuchen und uns aufschreiben, was uns besonders auffällt. [...]

Am Freitag haben wir uns um 11 Uhr wieder im LortzingClub getroffen. [...] Zu Beginn sollte sich jede Gruppe einen Raum suchen, sich auf ein Projekt einigen und das auch auf einem Flipchart aufschreiben. Auch, was es kosten wird.

Die Jugendjury 2013 aus Lichtenrade-MarienfeldeAus jeder Gruppe wurden dann zwei Kinder in die Jugendjury gewählt. Die Jury hat dann gemeinsam überlegt, wie die Entscheidungen gefällt werden sollen. Also zum Beispiel, dass alles ohne Streit ablaufen soll und natürlich demokratisch. Und dass alle Projekte vielen anderen helfen sollten.

Danach wurde in einer konzentrierten Jurysitzung gemeinsam das Geld an die Projekte vergeben. Dabei wurde viel diskutiert und gesprochen, aber schließlich wurde – ganz ohne Hilfe von Erwachsenen – eine gute Lösung gefunden.

Hier die Projekte und die Ergebnisse:

  • Das Kinder- und Jugendhaus (Kreative Peanuts) wollen einen vielfältigen Beachbereich anlegen. Die Gruppe wollte 1.800 Euro und bekam 700 Euro.
  • Die Kinderetage vom Gemeinschaftshaus wollten 500 Euro für neue Sportgeräte. Die Gruppe bekam 500 Euro.
  • Die Jugendetage vom Gemeinschaftshaus will den Jugendkeller wieder aufbauen und braucht 900 Euro. Sie bekam 700 Euro.
  • Der LortzingClub möchte eine Grünfläche in der Wünsdorfer Straße mit Bänken, Trampoline und Tischtennisplatten neu gestalten. Das sollte 2.300 Euro koste. Die Gruppe bekam 1.000 Euro.
  • Das 3D Medienhaus braucht Material zum Hüttenbauen. Das würde 730 Euro kosten. Es gab 600 Euro.
  • Das Jugendcafé am Dorfteich möchte den Dorfteich mit Hundetütenkästen ausstatten und die Bänke neu streichen. Das würde ca. 750 Euro kosten. Die Gruppe bekam 500 Euro.

Alle waren sehr zufrieden mit der Entscheidung der Jury. Es war ein tolles Gefühl, ein eigenes Projekt entwickeln zu können und dafür dann auch richtig Geld zu bekommen. Und nun freuen wir uns auf die Umsetzung „unserer“ Projekte!

Hier haben wir den Bericht aus Lichtenrade-Marienfelde in voller Länge zum Download bereitgestellt.

 

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